Irischer Whiskey befindet sich momentan im Aufschwung. Der Markt für irischen Whiskey wächst seit den letzten zwanzig Jahren rasant heran und jedes Jahr eröffnet man neue Brennereien in Irland. Die Dingle Brennerei etwa eröffnete 2012, die Echlinville Brennerei 2013, die Shed und Tullamore Brennereien 2014, Teeling und Great Northern 2015, Walsh 2016 – und Marktforscher sind sich einig, dass der Wachstum vorerst nicht abschlaffen wird. Momentan ist es in Irland tatsächlich so, dass sechzehn Brennereien aktiv arbeiten, während vierzehn in Planung sind. Nur fünf Brennereien sind schon lange genug in Betrieb, um Whiskey verkaufen zu können – denn auch irischer Whiskey muss, dem schottischen Whisky gleich, mindestens drei Jahre im Fass reifen. Und nur eine einzige dieser Brennereien stammt noch aus der Zeit vor 1975. Denn der irische Whiskey musste harte Zeiten durchmachen, in denen der Markt fast völlig abstarb. Obwohl der irische Whiskey den Whisky-Markt vom 19. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts dominierte. Schottischer Whisky stand lange Zeit im Schatten seines irischen Verwandten.

In diesem Artikel möchten wir Sie durch die turbulente Geschichte des irischen Whiskeys führen – von den Anfängen hin über den verzweifelten Überlebenskampf im 20. Jahrhundert zur Wiedergeburt der letzten Jahre.

Single Pot Still Whiskey

Viele Historiker denken, dass die Iren den Whisky erfunden haben. Irische Mönche sollen sich im Mittelalter von ihren Reisen in den Mittelmeerraum dazu inspiriert haben. Sie übernahmen die dort heimische Technik, Parfüm zu destillieren, und wandelten sie um, um ein trinkbares Produkt zu erhalten – welches sie „uisce betha“ nannten, was gälisch ist für „Wasser des Lebens“. Aus „uisce“ wurde über Zeit „whisky“. Die Tatsache, dass der Whisky manchmal mit e geschrieben wird, verdankt man definitiv den Iren – dies war ein Marketingtrick großer irischer Whiskeybrenner im 19. Jahrhundert, um ihren Whiskey vom Whisky der Schotten hervorzuheben. Da Amerika zu der Zeit den irischen Whiskey liebte, übernahm man dort die irische Schreibung des Wortes.

Doch irischer Whiskey sticht nicht nur durch eine andere Schreibung hervor. Den Iren eigen ist die Kategorie der Single Pot Still Whiskeys, was in etwa zu vergleichen ist mit Single Malts. Ähnlich den Single Malts nämlich darf ein Single Pot Still nur aus einer einzigen Brennerei stammen, anders als die Blended Whiskys. Doch wo Single Malts komplett auf gemälzte Gerste setzen, muss ein Single Pot Still nur mindestens 30% gemälzte Gerste als Getreidebasis verwenden. Dafür muss der Single Pot Still außerdem mindestens 30% ungemälzte Gerste benutzen. Außer gemälzter und ungemälzter Gerste darf der Single Pot Still höchstens 5% anderes ungemälztes Getreide verwenden – wie zum Beispiel Hafer oder Rogge. Und wie der Name schon sagt, wird ein Single Pot Still in einer „Pot Still“-Brennblase hergestellt. Oft wird ein Single Pot Still dreifach destilliert, was ebenfalls eine irische Besonderheit ist und in fast keinen anderen Brennereien der Welt noch gemacht wird. Durch diese zusätlich Destillation wird der Alkohol reiner und weniger „fuselig“, wodurch der Whiskey dem Gaumen sehr viel sanfter und weicher bekommt. Dadurch und zusätzlich durch die Tatsache, dass die Iren selten Torf für ihren Whiskey verwenden, ist der irische Whiskey im Vergleich zu seinem schottischen Verwandten weniger beißend, weniger rauchig und dafür milder und reicher an Fruchtaromen.

Doch woher kommt es, dass ein Single Pot Still ungemälzte Gerste voraussetzt? Im 18. Jahrhundert erhob man im Vereinigten Königreich Steuern auf gemälzte Gerste, um Profit zu gewinnen am Alkoholmarkt. Während die Schotten deshalb Aufruhr machten, dachten sich die Iren einen neuen Weg aus, Whiskey herzustellen. Sie benutzten etwas gemälzte Gerste, um den Gärungsprozess in Gang zu setzen, doch fügten dann noch ungemälzte Gerste hinzu – auf der es keine Steuer gab. Dieser Stil der Whiskeyherstellung bewährte sich auf dem Weltmarkt, sodass man ihn beibehielt, selbst nachdem die Malzsteuer wieder aufgehoben wurde.

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An dem Höhepunkt des irischen Whiskeys war Single Pot Still Whiskey ikonisch für Irland. Doch heutzutage gibt es nur noch wenige Marken, die noch auf diese Technik setzen. Im Vergleich zum Blended Whisky ist diese Technik einfach zu aufwendig und in heutiger Zeit leider aus der Mode gefallen. Red Breast ist einer der wenigen irischen Whiskeys, die immer noch auf diese alte Technik vertrauen und versuchen, sie wieder in die Köpfe und die Gaumen der Menschen zu bringen.

Schwere Zeiten für Irischen Whiskey

Eine Reihe von Ereignissen machte es dem irischen Whiskey schwer. Als erstes war da die Erfindung der Coffey Still 1831, mit der man Whisky aus gänzlich ungemälzter Gerste herstellen konnte. Obwohl der Erfinder dieser Brennblase – Aeneas Coffey – selber ein Ire war, sträubten sich die irischen Brennmeister vor dieser neuen Erfindung und beharrten auf ihrer alten Technik. Die Schotten jedoch sahen das Potential in der Erfindung und benutzten die Coffey Still einige Jahre später, um kostengünstigen Blended Whisky herzustellen, der schon bald anfing, den Iren das Rampenlicht zu stehlen.

Die Abkapselung Irlands vom Vereinigten Königreich Anfang des 20. Jahrhunderts verwehrte dem irischen Whiskey zunächst Großbritannien und die anderen Länder des britischen Commonwealth als Konsumenten. Als dann auch noch in Amerika die Prohibition einsetzte, war der Untergang besiegelt. Innerhalb weniger Jahre entfielen alle Hauptverbraucher des irischen Whiskeys. Zudem weigerten sich die meisten irischen Brennereien, ihren Whiskey auf illegalem Weg nach Amerika zu exportieren. Die Schotten hingegen hatten dazu eine sehr viel liberalere Einstellung. Noch dazu kamen die amerikanischen Soldaten nach dem zweiten Weltkrieg aus dem Vereinigten Königreich mit einem Geschmack für schottischen Whisky nachhause.

In den 50er Jahren produzierten nur noch fünf Brennereien in Irland Whiskey. Diese sahen sich zudem in den nächsten Jahren gezwungen, sich zu vereinigen, um zu überleben, wodurch schließlich ein einziges Unternehmen den gesamten Whiskey Irlands herstellte. Im Jahre 1975 waren nur noch zwei Brennereien in Betrieb.

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Jameson Blended Whiskey ist einer der wenigen Whiskeys, die in dieser Zeit trotz allen Umständen den guten Ruf irischen Whiskeys tapfer verteidigten. Mit typisch irischer dreifacher Destillation und teilweise aus Single Pot Still Whiskeys hergestellt, hält er den Geist irischen Whiskeys inne und setzt sich vom schottischen Whisky ab – doch nutzt er auch die Technik des Blending, um eine kostengünstige Produktion zu gewähren.

Heutzutage stellen nun wieder mehrere Unternehmen in Irland Whiskey her und jedes Jahr steigen die Verkaufszahlen. Da in den letzten Jahren so viele neue Brennereien in Irland eröffneten, werden wir in den nächsten Jahren in den Genuss vieler neu erdachter Whiskeys kommen. Es ist eine gute Zeit, ein Whiskeyfreund zu sein.

Durften Sie auch schon einen der neuen irischen Whiskeys verkosten? Waren Sie eventuell sogar schon in Irland und haben eine der jungen Brennereien besucht? Teilen Sie ihre Geschichten gerne in den Kommentaren mit.