Glenmorangie ist in Schottland der beliebteste Single Malt und weltweit der drittbeliebteste. In der Vergangenheit haben wir bereits einige der Whiskys der Marke Glenmorangie probiert und auch über die Glenmorangie Cask Masters berichtet. Doch heute wollen wir uns die Geschichte von Glenmorangie genauer betrachten und der Frage auf die Spur gehen, wie Glenmorangie so erfolgreich wurde. Im Gegensatz zu Glenfiddich, der sich seinen Erfolg mit schlauen Marktideen bahnte, überzeugt Glenmorangie durch ein wahrhaft einzigartiges Erfolgsrezept, dem er seit Jahrhunderten treu folgt.

Tain

Zunächst müssen wir uns mit dem Ort der Brennerei beschäftigen. Sie befindet sich in den Highlands, im Nordosten Schottlands in der Stadt Tain. Doch bevor es hier die Stadt Tain gab, lebten die Pikten in diesem Gebiet. So nannten die Römer das Volk, als sie es Ende des dritten Jahrhunderts entdeckten. Der Name bedeutet so viel wie „die bemalten Menschen“, denn es war bei ihnen Brauch, sich zu tätowieren. Die Pikten bewirtschafteten die selben Felder, die heutzutage die Gerste für Glenmorangie liefert. Und die Pikten hinterließen monumentale Kunstwerke, unter anderem den Hilton of Cadboll Stone. Beflügelt von der altehrwürdigen und bildhaften Geschichte des Landes gestaltete Glenmorangie ihr Emblem nach Vorlage des Hilton of Cadboll Stone.

Glenmorangie Emblem Glas

Glenmorangie Glas – Bildquelle lennoxshotu auf Flickr [CC BY-SA 2.0], via Flickr

Heutzutage ist Tain ein kleines, altmodisches Städtchen mit etwas weniger als 4.000 Einwohnern. Seinen Namen hat es vom naheliegenden Fluss Tain; es handelt sich hierbei nämlich um ein altes indo-europäisches Wort, das „fließen“ bedeutet. Die Stadt hat ihren eigenen Schutzpatron, den Saint Duthac, der im 11. Jahrhundert lebte und angeblich Wunder bewerkstelligen konnte.

Doch außerdem befindet sich in Tain die Tarlogie-Quelle. Verborgen von hochgewachsenen Kiefern in einer Lichtung in den Tarlogie Hills, gehört die Wasserquelle mittlerweile der Brennerei. Seit 1843 wird das Wasser dieser Quelle benutzt, um den Whisky von Glenmorangie herzustellen. Was dieses Wasser so einzigartig macht, erläutern wir später im Erfolgsrezept von Glenmorangie.

Die Geschichte der Brennerei

Legenden besagen, dass man in Tain bereits seit dem Mittelalter alkoholische Getränke der einen oder anderen Art herstellte. Historischen Berichten zufolge wurde seit dem 17. Jahrhundert auf der Morangie Farm Alkohol gebrannt – illegaler Weise. Erst 1738 gründete man ganz offiziell die Morangie Farm Brauerei.

Man sieht an der Geschichte, dass man in Tain schon immer mit allen Mitteln und Wegen dran war, Alkohol herzustellen. Das änderte sich auch nicht, als der Whisky-Brenner William Matheson das Grundstück 1843 aufkaufte und aus der Brauerei eine Brennerei machte. Das war eine gewagte Entscheidung, denn dieser Kauf alleine nahm den Großteil seines Vermögens auf sich. Er hatte somit nicht genug Geld für die traditionellen Destillationsblasen, die für Whisky benutzt wurden. Stattdessen musste er vorliebnehmen mit gebrauchten Destillationsblasen, die vorher benutzt wurden, um Gin zu brennen. Somit erhielt William Matheson den Improvisationsgeist Tains bei, wenn es darum ging, Alkohol an das Volk zu bringen.

Das erklärt, warum das Brennereihaus so weit nach oben geht und einer Kathedrale ähnelt – die Destillationsblasen, die William Matheson erwarb, waren viel höher als die, die üblicherweise für Whisky verwendet wurden. Auch heute noch sind die Destillationsblasen Glenmorangies die höchsten in Schottland und somit eine Einzigartigkeit.

William Matheson war es auch, der die Brennerei von Morangie in Glenmorangie umtaufte. Bereits 1887 kam es dazu, dass die Brennerei nicht mehr der Nachfrage nach Glenmorangie-Whisky hinterherkam. Man erweiterte die Einrichtungen und modernisierte sie gleichzeitig. Dabei wurde Glenmorangie zur ersten Brennerei, die ihre Destillationsblasen nicht mehr mit Feuer erhitzte, sondern mit Dampfschlangen.

Im zwangisten Jahrhundert jedoch gelangte die Produktion mehrmals ins Stocken. Aufgrund der amerikanischen Prohibition und der mangelnden Nachfrage nach Whisky schloss die Brennerei zwischen 1931 und 1936. Kurz nachdem dann die Produktion wieder aufgenommen wurde, entbrannte der zweite Weltkrieg. Gerste wurde streng rationiert und somit musste die Brennerei wieder zwischen 1941 und 1944 schließen. Doch danach hatte Glenmorangie freie Bahn und gelangte ins Rollen. Aus zwei Destillationsblasen wurden 1980 vier. Aus vier wurden 1990 acht, womit die Brennerei nun über etwa vier millionen Liter Fassungsvermögen verfügt.

Für ganze 300 millionen Pfund gelangte das Unternehmen 2004 aus Familienbesitz in die Hand des Louis Vuitton Moet Hennessey (LVMH) Konglomerats, das bei all ihren Produkten auf höchsten Luxus und höchste Qualitätsstandards achtet.

Das Erfolgsrezept von Glenmorangie

Doch was ist es nun eigentlich, was den Whisky von Glenmorangie so einzigartig macht? Manche Faktoren haben wir bereits aufgebracht. Ein großer Faktor ist das Wasser der Tarlogie-Quellen, das schon seit der Gründung der Brennerei für den Whisky verwendet wurde. Schon die antiken Vorfahren, die früher dieses Land bevölkerten, tranken von dem Wasser und bezeichneten es als heilig. Auch heute bezeichnet das Unternehmen ihre hauseigene Wasserquelle als ihr wertvollstes Besitztum. Denn das Wasser der Quellen ist das Produkt von Regen, der hundert Jahre lang durch Schichten von Kalkstein und Sandstein gesickert ist und deshalb reich an natürlichen Mineralien ist. Somit ist das Wasser von Glenmorangie „hart“, wohingegen üblicherweise bei der Whisky-Produktion weiches, neutrales Wasser verwendet wird.

Eine anderer Zutat für das Erfolgsrezept, die ebenfalls schon erwähnt wurde, sind die ungewöhnlich hohen Destillationsblasen. Den Brennmeistern zufolge gelangen dadurch nur die leichtesten und reinsten Dämpfe zur Spitze, womit der Whisky seinen eleganten und weichen Geschmack erhält.

Doch auch die Fässer von Glenmorangie spielen selbstverständlich eine große Rolle. Die momentanen Besitzer der Marke, LVMH, haben keine Kosten und Mühen gescheut, um die perfekten Fässer für ihren Whisky zu finden. Sie entschieden sich für Fässer aus weißer, amerikanischen Eiche, oder noch spezifischer: Holz von den Ozark Mountains im Staat Missouri. So kam es, dass Glenmorangie nun dort selber ein Stück Wald besitzt, in dem Fässer hergestellt werden, die zunächst in Kentucky mit Bourbon gefüllt und danach für Glenmorangie Whisky verwendet werden. Und während viele Whisky-Hersteller ihre Fässer öfters benutzen, hat man sich den Qualtitätsstandard angeeignet, jedes Fass nur zwei mal zu benutzen.

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Titelbild Urheber:

Braveheart (Eigenes Werk) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons