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Irish Coffee – Vorgänger, Ursprung und Rezept

Irish Coffee lag uns schon im Sinn, als wir Ihnen die Liste beliebter Whisky-Mixgetränke präsentierten. Doch als einzigartig heißer Cocktail passte der Irish Coffee irgendwie einfach nicht in das Schema. Nun, mit den Artikeln über irischen Whiskey im Hintergrund, scheint uns die perfekte Gelegenheit gekommen zu sein, um über dieses Mischgetränk zu reden. Denn der Irish Coffee hat sich wahrlich seinen Platz verdient im Pantheon der klassischen Whisky-Mischgetränke. Kein anderes alkoholisches Kaffeegetränk erfreut sich so großer Beliebtheit – obwohl vor dem Irish Coffee bereits andere Leute auf die Idee gekommen waren, ihren Kaffee mit etwas Schuss zu trinken.

Pharisäer

Als einen der Vorgänger würden wir Ihnen gerne den Pharisäer vorstellen – eine nordfriesische Kreation. Einer Legende zufolge sollte das Getränk bei einer Taufe auf der nordfriesischen Insel Nordstrand entstanden sein. Zu der Zeit amtierte dort ein Pastor, der Enthaltsamkeit und Askese prädigte. Seine Einstellung war so strikt, dass es unerhört gewesen wäre, in seiner Gegenwart Alkohol zu trinken. Doch zur Taufe des siebten Kindes des Bauern Peter Johannsen weigerten sich die Leute, zu verzichten. Deshalb tranken sie zur Taufe ihren Kaffee mit einem Schuss braunem Rum. Um zu verhindern, dass man den Alkohol riechen konnte, gab man Schlagsahne über das Getränk. Irgendwie kam es dann doch dazu, dass der Pastor der List auf die Schliche kam und den biblisch-anmutenden Ausruf benutzte: „Oh, ihr Pharisäer!“

Wie historisch erwiesen werden kann, wurden der Pharisäer und auch andere alkoholischen Kaffeegetränke bereits im 19. Jahrhundert in Wiener Cafés genossen. Da standen Mischgetränke auf der Karte wie der Fiaker, die Kaisermelange oder der Biedermeier-Kaffee, welche man mancherorts noch bestellen kann.

Zum Aufwärmen einen Irish Coffee

Der Irish Coffee erblickte das Licht der Welt in einer rauen Winternacht im Jahre 1942, am Flughafen Foynes an der stürmischen Westküste Irlands. Wie es schon so oft vorgekommen war, musste ein Flugzeug wieder umkehren, nachdem es von Foynes gestartet war und mehrere Stunden lang gegen das Wetter ankämpfte. Wie üblich bereitete man darauf im Restaurant von Foynes ein Abendessen zu, um die Passagiere zu versorgen und aufzuwärmen. Doch an diesem schicksalhaften Abend bereitete der junge Chefkoch Joe Sheridan aus Nordirland den müden Passagieren etwas Besonderes zu. Er kochte seinen Gästen einen dunklen, starken Kaffee und gab eine Prise braunen Zuckers und einen Schuss eines weichen, geschmeidigen irischen Whiskeys dazu. Zur Krönung gab er frisch geschlagene Schlagsahne darauf. Die Passagiere waren überrascht von diesem neuen Getränk und sie rätselten, was es damit auf sich hatte. Einer der Passagiere trat schließlich an den Chefkoch heran und fragte, „Is this Brazilian coffee?“ Der Chefkoch erwiderte darauf, „No, that’s Irish Coffee.“ Seitdem wurde Irish Coffee zu einem festen Bestandteil der Getränkekarte in Foynes.

Das Rezept für Irish Coffee

Man sagt, das Buena Vista Café in San Francisco war das erste Lokal, das es sich zum Ziel machte, den Irish Coffee auf amerikanischem Boden nachzubilden. Der Reiseschriftsteller Stanton Delaplane aus San Francisco hatte das Glück, das Getränk 1952 in Irland zu probieren. Als er in die Heimat zurückkehrte, traf er auf Jack Koeppler, dem Inhaber des Buena Vista Cafés, und schon bald kam es, dass die beiden Amerikaner eines Nachts fiebrig daran arbeiteten, das heiße Mischgetränk zu reproduzieren. Doch trotz etlicher Versuche gelang ihnen einfach kein perfekter Irish Coffee. Darauf reiste Jack Koeppler nach Irland, um herauszufinden, wie es richtig geht.

Seither ist das Rezept des Buena Vistas zum Standard geworden für Irish Coffee. Als ersten Schritt befüllt man ein Glas mit heißem Wasser, um es vorzuwärmen. Man leert das Glas wieder und füllt es nun zu drei Viertel mit frischgekochtem Kaffee. Zwei Würfel Zucker kommen in den Kaffee und dann rührt man, bis sich der Zucker völlig aufgelöst hat. Dann noch ein guter Schuss irischen Whiskeys und zur Krönung eine Schicht aus halb geschlagener Sahne. Die Sahne darf nicht zu flüssig und auch nicht zu steif sein. Damit sich die Sahne nicht mit dem Kaffee vermischt und stattdessen als Schicht oben drauf schwimmt, lässt man die Sahne über einen Löffel auf den Kaffee fließen. Das heißt, man hält mit der einen Hand einen Löffel dicht über der Flüssigkeit, während man mit der anderen Hand die Sahne in das Glas einschenkt. So trifft die Sahne auf den Löffel und fließt dann saft in das Getränk, wo es sich oben absetzt. Schließlich trinkt man den Irish Coffee, ohne noch mit einem Löffel umzurühren – man soll ihn durch die Sahne hindurch schlürfen.

Tullamore Dew Irish Whisky (1 x 1 l)
  • Tullamore Dew 40%
  • Irish Single Malt Whisky
  • Aus der Destillerie von William Grant & Sons

Wenn man im Irish Pub nachfragt, welchen Whiskey sie für ihren Irish Coffee benutzen, so erhält man meistens Tullamore Dew zur Antwort. Auch das Buena Vista in San Francisco mischt heutzutage Tullamore Dew im Irish Coffee. Mit einer besonderen Milde und Weichheit umgibt der Tullamore Dew die Zunge und bietet somit die perfekten Eigenschaften für ein Mischgetränk, das man gerne im Gaumen verweilen lässt und den Körper aber auch aufwärmt und in Schuss bringt.

Haben Sie an stürmischen Abenden auch schon mal versucht, einen Irish Coffee selber zubereiten? Teilen Sie uns Ihre Ergebnisse doch gerne in den Kommentaren mit. Wir freuen uns vor allem über gelungene Schnappschüsse!

2 Kommentare

  1. Super Blog. Nutzt du auch Thrive Themes? Whisky ist ein profitables Thema, was selbst meine Verwandten interessiert. Weiter so!

  2. Tullamoredew passt auf jeden Fall, man kann aber auch jeden anderen milden Whisky verwenden. Mir schmeckt das ganze z.B. sehr gut mit einem leckeren Redbreast 12

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