Disclaimer: Diese Verkostung verdanken wir einem Sponsoren, der den Kaffee zur Verfügung gestellt hat. Lest mehr zum Sponsoren im letzten Absatz.

Nespresso Selection Vintage 2014 ist ein einzigartiger neuer Kaffee, der drei Jahre lang gereift ist. Bei diesem Gedanken werden unsere Whiskyfreunde an die Scotch Whiskys und Blended Whiskys erinnert, die drei Jahre oder länger im Fass reifen. Wir vermuten Nespresso ließ sich vom Reifungsprozess des Whiskys inspirieren, der sich seit Jahrhunderten bewährt hat und den Whisky zu einem der beliebtesten Getränke der Welt machte. Deshalb konnten wir uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen, den Anfang der Kaffee-Reifungs-Geschichte mitzuerleben.

Drei Jahre in Kolumbien

Man stelle sich die grünen Berge Kolumbiens vor. Nun geht man immer weiter hoch, bis man die Waldgrenze verlässt und das sogenannte tierra helada („gefrorene Land“) betritt, wo keine Bäume und kein Gras mehr blüht. Nun stelle man sich ein großes, fensterloses Lagerhaus vor, das hier auf 3.700 Metern Höhe steht. Wie viele unserer Leser können sich wohl damit rühmen, die schneebedeckten Gipfel Kolumbiens besucht zu haben? Geschweige denn der Kaffee, den unsere Leser trinken. Doch der Nespresso Selection Vintage 2014 verbrachte tatsächlich drei Jahre in einem solchen Lagerhaus. Und das selbstverständlich nicht ohne Grund: nur in einer solchen Umgebung konnte die delikate Reifung des Kaffees vonstattengehen.

Es klingt simpel, Kaffee drei Jahre lang reifen zu lassen. Doch nur unter speziellen Umständen kann man dem Kaffee sein volles Potential entlocken. Wie auch beim Whisky spielt die Umgebung eine drastische Rolle in der Reifung. Das kalte, trockene Klima und der Mangel an Sonnenlicht in dem Lagerhaus etwa verhinderten eine zu schnelle Reifung des Kaffeebohnen. So entfalteten sich über die Jahre ganz allmählich die Aromen, die im tiefsten Kern der Kaffeebohne verborgen liegen. Diese Aromen sind im Gaumen spürbar als feine Geschmacksnoten, die an Holz und edle Nüsse erinnern.

Auch gewinnt der Kaffee eine samtige, weiche Qualität, womit er dem Rachenraum wohltut wie feiner Honig. Wenn man grüne Arabicabohnen langsam reifen lässt, findet nämlich ein chemischer Vorgang in der Kaffeebohne statt. In jungen Kaffeebohnen findet sich ein hoher Anteil von Chlorogensäure, die sich im Laufe der Zeit langsam abbaut und schwindet. Es ist diese Säure, die daran schuld ist, dass Kaffee eine harntreibende Wirkung ausüben kann. Deshalb kommt gereifter Kaffee dem Magen eher zu Gute als ungereifter Kaffee.

Die 800 Aromen im Kaffee

Es gibt aber auch andere Wege, die Chlorogensäure im Kaffee zu reduzieren. Das Rösten, durch das die Kaffeebohne erst genießbar wird, trägt dazu bei, den Säuregehalt abzubauen. Dabei hängt es vom Röstgrad ab, wie viel der Chlorogensäure aufgelöst wird. Je stärker man die Kaffeebohne röstet, desto weniger der Säure findet man im Kaffee. Aber das Rösten hat natürlich auch andere Auswirkungen.

Man sagt, eine Kaffeebohne besitzt über 800 Aromen. Doch diese liegen in der Kaffeebohne verborgen und gelangen erst durch das Rösten zum Vorschein. Und selbst dann erhält man immer nur einen Bruchteil des vollen Geschmackpotentials, abhängig davon, wie stark und wie lang der Kaffee geröstet wurde. Denn nicht nur die Temperatur, sondern auch die Dauer der Röstung spielen eine Rolle.

So zumindest lautet die Regel für gewöhnlichen Kaffee, wie er seit Jahrhunderten hergestellt wird. Mithilfe des langjährigen Reifungsprozesses, wie ihn Nespresso beim Selection Vintage 2014 einsetzte, erhält das Aromaprofil des Kaffees wieder neue Dimensionen.

Split-Roasting: Das Blending von Kaffee

Zudem bedient sich Nespresso eines speziellen Röstverfahrens, das die althergebrachten Regeln der Kaffeeröstung auflöst. Anstelle alle Kaffeebohnen der gleichen Röstung zu unterziehen, röstet Nespresso jede Kaffeebohne unterschiedlich stark. Whiskyfreunde werden hier an die Kunst des Whisky Blending erinnert, bei dem verschiedene Whiskys miteinander gemischt werden, um ein reicheres Profil an Aromen zu gewinnen.

Beim Split-Roasting geht es darum, das volle Potential der Kaffeebohne ans Tageslicht zu bringen und in einem einzelnen Kaffee zu verkörpern. So werden manche der Kaffeebohnen nur leicht geröstet, was man auch als Zimtröstung bezeichnet. Dadurch treten die feinen, fruchtigen Noten im Kaffee zum Vorschein. Währenddessen werden die anderen Kaffeebohnen stärker geröstet, wodurch die Kaffeebohnen dunkler und schwärzer werden. Dies bezeichnet man als die italienische Röstung und sie verleiht dem Kaffee eher einen bitteren, kräftigen und aromatischen Geschmack.

Schließlich verarbeitet man diese unterschiedlich dunklen Kaffeebohnen miteinander und erhält den Nespresso Selection Vintage 2014. Somit haben Whiskyfreunde nun einen Kaffee, der sich mit den feinen Schlücken der Whiskysammlung messen kann. Wir hoffen, Sie haben unseren Artikel genossen und wir würden uns freuen, wenn Sie ihn mit anderen Freunden guten Geschmacks teilen.

Zu guter Letzt noch einen Hinweis an den Sponsoren dieses Postings: Wir verdanken den Test des Selection Vintage 2014 Kaffees Nespresso, die uns für ein Tasting entsprechend mit Kaffee ausgestattet haben.