Andrew Jackson war ein Whiskeybrenner, Kriegsveteran und der wildeste Präsident, den Amerika je erlebt hat. In einem früheren Artikel sind wir auf seine Liebe zu Whiskey und Pistolen eingegangen und erzählten von dem Duell, in dem er einen legendären Schützen überlistete und tötete. Wir berichteten von seinem Temperament und seinem Jähzorn, doch gleichzeitig darf man nicht vergessen: Andrew Jackson ist der Gründer der demokratischen Partei Amerikas. Er trat für seine Landsleute ein und ist berühmt für seine Volksnähe. Von seiner Zeit im Bourbonstaat Kentucky sagte er:

“I have never in my life seen a Kentuckian who didn’t have a gun, a pack of cards, and a jug of whiskey.”

Feier im Weißen Haus

So groß war seine Liebe zum Volk, dass er der erste Präsident war, der seine Siegesfeier im Weißen Haus mit dem ganzen Volk teilte. Gewöhnlicherweise ist die Siegesfeier über eine gewonnene Präsidentschaft nur einer geschlossenen Gesellschaft vorenthalten. Doch als Andrew Jackson 1829 die Präsidentschaft erlangte, öffnete er die Türen des Weißen Hauses und lud jeden ein, der mit ihm feiern wollte. Damit begann er eine Tradition, die nur ein halbes Jahrhundert überlebte. Denn bereits bei dieser ersten „Open House Party“ im Weißen Haus uferte das Gelage dermaßen aus, dass die politischen Gegner Andrew Jacksons ihn „King Mob“ tauften.

Noch bevor Andrew Jackson selber auf seiner Feier ankam, war das Haus vollbeladen. Ein großer Anteil der Gäste stammte aus der Unterschicht und trug Lumpen und selbstgemachte Kleidung. Die Menge wuchs eventuell bis über 20.000 Köpfe hinaus. Die Feier entpuppte sich sehr schnell als das perfekte Rezept für Chaos. Die Frauen und Männer, die ins weiße Haus kamen, wollten ihren neu ernannten Präsidenten mit eigenen Augen sehen. Doch die Party war selbst für „King Mob“ Andrew Jackson zu wild und er sah sich schon bald gezwungen, das Haus durch ein Fenster zu verlassen. Das hielt die Party nicht auf – im Gegenteil artete die Feiergesellschaft im Verlauf der Nacht zu einem betrunkenen Mob aus und fing an, das weiße Haus zu verwüsten.

Das Personal des weißen Hauses sah sich hilflos gegenüber der Aufgabe, die Menschen davon abzuhalten, zur Feier zu gehen, geschweige denn, die betrunkenen Feiernden aus dem Haus rauszubekommen. Schließlich hatte man die Idee, auf dem Rasen vor dem weißen Haus Badewannen aufzustellen, die man mit Saft und Whiskey befüllte. Erst dadurch konnte man der Party Einhalt gebieten und das weiße Haus vor der kompletten Verwüstung retten. Trotzdem wurde an diesem Abend Geschirr im Wert von mehreren tausend Dollar zerstört.

Andrew Jackson selber schien nachher von der Zerstörung unbeirrt, die er herbeigerufen hatte. Er habe sowieso vorgehabt, das weiße Haus umzudekorieren.

Mordanschlag auf Andrew Jackson

Andrew Jackson war eine kontroverse Persönlichkeit und damit ist es nicht verwunderlich, dass er der erste amerikanische Präsident war, auf den ein Mordanschlag versucht wurde. Dieser Mordversuch trug sich in aller Öffentlichkeit vor, als Andrew Jackson am 30. Januar 1835 die Beerdigung eines Abgeordneten verließ. Ein arbeitsloser Hausmaler namens Richard Lawrence trat dem Präsidenten entgegen, entblößte seine Pistole und zog den Abzug. Doch die Pistole zündete fehl. Darauf zog der Attentäter seine zweite Pistole und zielte erneut auf den Präsidenten und schoss – doch auch dieses Mal versagte die Pistole.

Andrew Jackson ließ der Mordversuch völlig unbeeindruckt. Es kann gut sein, dass er während der Beerdigung etwas Whiskey zu sich genommen hatte, der sein Temperament angeheizt hatte. Denn er erwiderte den Mordanschlag damit, dass er den gescheiterten Attentäter mit dem Stock verprügelte. Seine Begleiter trennten schließlich die beiden Männer voneinander.

Es erscheint wie ein Wunder, dass beide Pistolen des Attentäters fehlzündeten. Man testete die Waffen nachher und sie schossen jedes Mal tadellos. Historiker sagen, das feuchte Wetter habe dem Präsidenten geholfen. Doch nichtsdestotrotz half dieses Ereignis, um den Mythos um den ersten demokratischen Präsidenten zu vergrößern.

Der Attentäter gab Andrew Jackson die Schuld daran, dass es der Wirtschaft schlecht ging und er arbeitslos war. Das ist an sich ein verständlicher Standpunkt, doch später behauptete er zudem, dass er der entthronte britische König Richard der dritte sei. Dieser war seit 1485 tot und somit erklärte man den Attentäter für wahnsinnig.

Die Große Käsefeier

Für einen legendären Präsidenten gibt es kein besseres Geschenk als einen legendären Käse. Auf diesen Schluss jedenfalls kam wohl der Molkereiwirt Colonel Thomas S. Meacham. So fertigte er einen Käselaib an, der 635kg wog. Zunächst stellte er den Käse 1835 auf einer öffentlichen Feier aus und verschickte ihn danach direkt an das weiße Haus. Damit erhielt Andrew Jackson wohl eines der best gemeintesten, aber unpraktischsten Geschenke aller Zeiten. Er stellte den Käse im Foyer des weißen Hauses auf und ließ all seine Gäste so viel Käse mitnehmen, wie sie wollten. Er verschenkte riesengroße Stücke von Käse an seine Freunde und dennoch schien der Käselaib nicht kleiner zu werden.

Auch zwei Jahre später noch stand der Käse voller Stolz im weißen Haus als eine Art essbares Monument der Volksnähe des Präsidenten. Doch nun war Andrew Jacksons zweite Amtszeit kurz vor dem Ende und er schien wohl Panik zu bekommen, dass er den Käse nach seiner Präsidentschaft mitnehmen müsse. Wieder einmal eröffnete er die Türen des weißen Hauses und lud das Volk zu sich ein, um ihm dabei zu helfen, diesen Käse endgültig zu vernichten. Dieses mal kamen lediglich etwa 10.000 Leute in das weiße Haus, doch sie bewerkstelligten innerhalb von zwei Stunden, was Andrew Jackson in zwei Jahren nicht geschafft hatte: der Käse war weg.

Doch ein riesiger Käse kann nicht zwei Jahre lang herumstehen und dann völlig verschwinden. Der Geruch verblieb und man sagt, selbst in den Straßen und Häusern um das weiße Haus herum war der Käse noch lange nach seinem Ableben präsent. Ein Mann beschrieb es als einen „evil-smelling horror“. Wie ein stinkender Geist verblieb der Käse im weißen Haus und der Nachfolger Andrew Jacksons, Van Buren, kämpfte lange damit, ihn aus dem Haus zu vertreiben. Er ließ den Teppich mehrere Tage lüften, wechselte die Vorhänge, ließ die Wände neu streichen, bis er endlich über den Käse triumphierte. Noch dazu hatte Van Buren von dem gleichen Molkereiwirt einen ähnlichen Käselaib bekommen, der allerdings nur bescheidene 340kg wog. Er ging das Problem sehr viel umweltbewusster an als sein Vorgänger und ließ seinen Käse 1839 versteigern.

Aufgrund dieser Käsefeier feiert man am 13. Januar „Big Block of Cheese Day“ – ein Tag, an dem das Personal des weißen Hauses im Internet verfügbar ist, um über verschiedenste Dinge ausgefragt zu werden. Wir schlagen zudem eine andere Art vor, um der Erinnerung Andrew Jacksons zu huldigen: eine Feier mit engsten Whiskeyfreunden, um Käse und amerikanischen Whiskey zu verköstigen. Dafür eignet sich ein edler Bourbon wie der Blanton’s Original, der zehn Jahre in Eichenholzfässern gereift hat.

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  • Bourbon
  • Herkunft: USA;Hergestellt von der Buffalo Trace Distillery.;Reift mindestens 10 Jahre in Eichenholzfässern.;Fruchtig, mild, süß und leicht würzig.;Lang-anhaltend und intensiv im Abgang.

Wie denken Sie – wird Andrew Jackson der wildeste Präsident Amerikas bleiben? Oder wird ihn womöglich ein gewisser anderer Präsident schon bald ablösen? Teilen Sie uns Ihre Gedanken gerne in den Kommentaren mit.